
Europa-Forum Wachau 2025 Programmpräsentation
„Facing Challenges – Embracing Visions“ lautet das Motto des diesjährigen Europa-Forum Wachau, das von 11. bis 13. Juni im Stift Göttweig stattfinden wird. Am heutigen Mittwoch gab Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gemeinsam mit dem neuen Präsidenten des Europa-Forums, Michael Linhart, einen Ausblick auf das Programm am „Göttweiger Berg“.

© NLK Khittl
Personelle Veränderungen
Zunächst ging die Landeshauptfrau auf die personelle Neuaufstellung des Europa-Forums ein: Michael Linhart hat das Amt des Präsidenten von Martin Eichtinger übernommen, in der Geschäftsführung folgt Benedikt Schmidinger auf Theresa Edtstadler-Kulhanek. Mit Linhart übernehme „eine hochkarätige Persönlichkeit“, die sich über Jahrzehnte u. a. als Botschafter in Paris und Berlin sowie als Generalsekretär des Außenministeriums bewährt habe, zeigte sich die Landeshauptfrau überzeugt. Gemeinsam mit dem neuen Geschäftsführer gelte es nun, das Europa-Forum neu aufzustellen, die Zielgruppe größer zu machen und vor allem auch die Jugend für Europa zu begeistern. „Die Gestaltungs- und Veränderungskraft des Europa-Forums Wachau braucht Europa jetzt mehr denn je“, betonte Mikl-Leitner. Europa befinde sich „in einer Zeitenwende“, sprach sie hier etwa den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine oder auch die neue Weltordnung an, in der Europa droht, zwischen USA und China zerrieben zu werden.
Schwerpunkte Verteidigung & Wirtschaft
„Europa muss sich verteidigen können – politisch, wirtschaftlich, militärisch“, hielt die Landeshauptfrau fest: „Unsere Verteidigungsfähigkeit ist mehr denn je die Grundlage für Frieden und Freiheit in Europa.“ Seit 2022 seien die Verteidigungsausgaben in der EU um mehr als 30 Prozent gestiegen, so Mikl-Leitner: „Aber wir müssen besser, klüger, gemeinsam und europäischer investieren.“ Sie forderte daher, die Zusammenarbeit bei der Beschaffung besser zu koordinieren: „Wenn wir aufrüsten im Bereich der Verteidigung muss auch wirtschaftspolitisch ein Mehrwert für Europa entstehen.“
Dazu brauche es aber auch wirtschaftliche Stärke, meinte die Landeshauptfrau weiters. „Verteidigungspolitik ist auch Wirtschaftspolitik“, so Mikl-Leitner, man müsse auch wettbewerbsfähig sein um sich verteidigen zu können. In diesem Zusammenhang forderte sie auch „mehr Tempo bei der Entbürokratisierung auf europäischer Ebene“, etwa nach dem „one in, one out“-Prinzip, nach dem für jede neu Vorschrift eine alte abgeschafft werden soll. „Europa muss vom Reden ins Tun kommen“, forderte sie.

© NLK Khittl
Präsident Linhart am Wort
Er nehme diese Aufgabe „mit großer Freude an“, sagte der neue Präsident des Europa-Forums, Michael Linhart. Das Europa-Forum Wachau sei „ein Dialogforum, das in Europa und international bestens etabliert ist“, aber auch noch Wachstumspotenzial habe, zeigte er sich überzeugt. Auch er sprach den Angriffskrieg Russlands oder auch die neuen Machtstrategien der Großmächte an, es handle sich hier um „komplexe Herausforderungen, für die Europa die passenden Antworten finden muss“. Europa dürfe hier „nicht Getriebener sein“, sondern müsse sich „aktiv und selbstbewusst einbringen und die Veränderungen mitgestalten“. Das Europa-Forum könne sich hier „noch stärker als Brückenbauer zwischen Politik, Wirtschaft und Diplomatie“ positionieren, so Linhart.
Jugendbeteiligung beim EFW
Besonders wichtig ist Präsident Linhart auch, dass die Jugend in den europäischen Dialogprozess noch stärker mit einbezogen wird. „Es ist wichtig, dass man Europa zur Jugend bringt.“ Man wolle daher „insgesamt breiter, digitaler und jünger werden“, etwa durch die Entwicklung einer Europa-Forum Wachau-App, kündigte er an.
Die Inklusion der Jugend hat sich bereits bei einem Vorbereitungstreffen in Rumänien gezeigt. Das an die Jugend gerichtete Erasmus+ Projekt des Europa-Forum Wachau fand von 2. bis 4. April 2025 in Kooperation mit Smart City Brașov, ein Verein für intelligente Stadtentwicklung, in Bukarest und Brașov (dt. Kronstadt) statt.

Programm 2025 Europa für den Dialog zu Gast
Im Ausblick auf das heurige Programm wird die Teilnahme von Bundeskanzler Christian Stocker, Außenministerin Beate Meinl-Reisinger und Europaministerin Claudia Plakolm erwartet. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer wird beim von Christian Wehrschütz moderierten Wirtschaftssalon teilnehmen. Auch Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner wird in Göttweig erwartet. Aus Deutschland kommen Vizekanzler a. D. Sigmar Gabriel und Gesundheitsminister a. D. Hermann Gröhe. Ein weiterer Sprecher ist etwa auch der Philosoph Peter Sloterdijk.