Die Flagge der Europäische Union weht im Wind vor einem klaren blauen Himmel.

Botschafterschulen-Treffen in Niederösterreich

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Am 3. Oktober 2025 trafen sich die niederösterreichischen Schulen des Programms „European Ambassador Schools“ (EPAS) der Jahrgänge 2016/17 bis 2024/25.

Dieses Netzwerktreffen fand erstmalig in Österreich und als Pilotprojekt in Niederösterreich auf Bundeslandebene auf Initiative des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in Österreich und von Europe Direct Niederösterreich statt.

Das europaweite Programm gibt es seit dem Schuljahr 2016/2017 und umfasst bisher rund 170 Schulen in Österreich. 31 davon kommen aus Niederösterreich. Das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments serviciert gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung (BMB) und dem Zentrum polis das AT-Netzwerk.

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Ein ereignisreicher interaktiver Schulungstag

Das EPAS-Seminar begann mit einer feierlichen Eröffnung. In Vertretung von Landeshauptfrau Mikl-Leitner begrüßten Landtagsabgeordneter Florian Krumböck sowie Dr. Simon Ortner, Abteilungsleiter der Abteilung für Internationale und Europäische Angelegenheiten, und Georg Pfeifer, Leiter des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in Österreich, die Teilnehmenden. Durch den Vormittag führte Markus Plascencia vom Verein Sozialprofil als Moderator.

Nach der Begrüßung startete das Seminar mit verschiedenen Breakout-Sessions.

Die Senior-Botschafterinnen und Seniorbotschafter erhielten wertvollen Input von der Bildungsdirektion NÖ, vertreten durch Mag. Gabriele Gstettenhofer. Sie informierte über das Erasmus+-Konsortium und gab einen spannenden Einblick in die vielfältigen internationalen Aktivitäten und Angebote der Bildungsdirektion Niederösterreich. Darüber hinaus präsentierte das Land Niederösterreich zusätzliche Europa-Angebote für Schulen im Rahmen von Europe Direct. Es entstand Raum für Austausch, Diskussion, gegenseitiges Lernen und Feedback.

Parallel dazu konnten die Junior-Botschafterinnen und Juniorbotschafter in Workshops das „Bad News Game“ ausprobieren. Dabei erfuhren sie hautnah, wie Fake News entstehen und welche Dynamiken sie auslösen können. So standen an diesem Vormittag sowohl der Austausch als auch das Thema Medienkompetenz im Mittelpunkt.

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Politik hautnah Diskussionsnachmittag im Landtagssaal

Am Nachmittag erwartete die Teilnehmenden ein besonderer Höhepunkt des Seminars. Im feierlichen Rahmen des Landtagssaals bot sich den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Lehrkräften die einmalige Gelegenheit, mit Landtagsabgeordnetem Florian Krumböck und Alexander Bernhuber, Mitglied des Europäischen Parlaments, direkt zu diskutieren. Die Jugendlichen nutzten die Chance, ihre Fragen, Anliegen und Beobachtungen offen anzusprechen – von Umweltschutz und Bildung bis hin zu Jugendbeteiligung und Digitalisierung reichte die thematische Bandbreite.

In den lebendigen Fragerunden zeigte sich schnell, dass viele Forderungen und Vorschläge der jungen Menschen sowohl auf Landes- als auch auf EU-Ebene relevant sind. Themen wie nachhaltige Mobilität, Gleichberechtigung oder der Umgang mit Desinformation betreffen Politik und Gesellschaft in gleicher Weise auf beiden Ebenen. Die Diskussion verdeutlichte eindrucksvoll, wie eng europäische und regionale Entscheidungen miteinander verwoben sind – und wie wichtig es ist, junge Stimmen aktiv in politische Prozesse einzubinden.

Infos zum EPAS-Programm

Botschafterschulen des Europäischen Parlaments

Das Europäische Parlament bietet seit dem Schuljahr 2016/2017 in Österreich ein Programm für Schulen der Sekundarstufe II. Lehrkräfte können an einer Aus- und Weiterbildung im europapolitischen Bereich teilnehmen und durch das Setzen von Aktivitäten rund um die EU ihre Schule als „Botschafterschule des Europäischen Parlaments“ zertifizieren lassen. Sie erhalten dafür Unterrichtsmaterial inkl. Lehrer -Begleitmaterial (erstellt vom Zentrum polis) zu den Themen Europa, Österreich und Demokratie.

Folgende Kriterien müssen die Schulen erfüllen um als „Botschafterschule des Europäischen Parlaments“ zertifiziert zu werden:

  • Teilnahme am Einführungsseminar
  • Nominierung mindestens einer Lehrkraft als Seniorbotschafter
  • Nominierung mindestens einer Schülerin bzw. eines Schülers als Juniorbotschafter
  • Nutzung des bereitgestellten Lehrmaterials
  • Einrichtung eines EU-Info-Points in der Schule
  • Aktion rund um den Europatag (Vortrag, Workshop, Projekt etc.)