Die Flagge der Europäische Union weht im Wind vor einem klaren blauen Himmel.

Niederösterreichische Delegation in Japan

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Die Weltausstellung EXPO in Osaka, der weltweit größte Autohersteller Toyota Industries in Nagoya, ein „Memorandum of Understanding“ mit der neuen Partnerregion Yamanashi oder auch ein Arbeitsgespräch der Landeshauptfrau mit der Gouverneurin der Millionenmetropole Tokio – diese und noch viele weitere Stationen legte die niederösterreichische Delegation mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an der Spitze im Mai in Japan zurück.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit IV-Präsident Kari Ochsner und ecoplus- Aufsichtsratsvorsitzenden Jochen Danninger vor dem EXPO-Gelände.
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Zu Besuch im Österreich-Pavillon

28 Millionen Besucherinnen und Besucher aus 150 Ländern werden zur Weltausstellung in Osaka erwartet. Ein besonderer Anziehungspunkt dabei ist der
Österreich-Pavillon, und dafür sorgt vor allem auch ein „Blickfang“ aus Niederösterreich: ein 16,5 Meter hohes Notenband aus Holz, gefertigt von der niederösterreichischen Firma Graf Holztechnik. Als erste Station während ihrer Japan-Reise besuchte die Wirtschaftsdelegation aus Niederösterreich, mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an der Spitze, den Österreich-Pavillon. „Die EXPO ist ein Schaufenster in die Welt und für Niederösterreich eine große Chance, uns in diesem weltweiten Schaufenster noch sichtbarer zu machen“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Österreich-Pavillon.

Empfangen wurde die niederösterreichische Delegation im Österreich-Pavillon durch Alf Netek (Leiter des EXPO-Büros), der u. a. die besondere Konstruktion der Holzschleife hervorhob und ihre Rolle als „Blickfang“ auf dem großen EXPO-Gelände. Auch Botschafter Michael Rendi betonte die Bedeutung der Holzschleife sowie die „Verknüpfung der musikalischen Noten mit den Themen der Zeit“, was der Themensetzung der EXPO entspreche: „Die Verbindung zwischen der eigenen Identität und Geschichte hin zu den Zukunftsperspektiven.

Drei Übereinkommen

Die Zusammenarbeit von Niederösterreich und Japan wurde auch mit zwei Unterzeichnungen von Vereinbarungen zur wirtschaftlichen Kooperation vertieft.

Die Weltausstellungen waren jeher ein wichtiger Bestandteil der internationalen Gemeinschaft und dienen als Plattform für Länder, um ihre Fortschritte und Innovationen zu präsentieren und sich gemeinsam Themen zu widmen und Abkommen abzuschließen, die über die Grenzen von Ländern, Branchen und Disziplinen hinausgehen.

Sitzend Claus Zeppelzauer (Geschäftsführer Haus der Digitalisierung) und Michael Kalaus (Sales Manager Kyocera), stehend: ecoplus- Aufsichtsratsvorsitzender Jochen Danninger, Hirofumi Nishino (Senior General Manager Kyocera), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki.
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Sitzend Lukas Renz (CEO Hydrosolid) und Mike Kojima (Executive Vice Presideent Sumida) stehend Ken Terao (Head of New Business Development Sumida), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Franz Renz, Universitätsprofessor in Hannover.
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So wird zum einen die Firma Kyocera Document Solutions Austria ab Mai 2025 neuer zusätzlicher Sponsor des Haus der Digitalisierung in Tulln. Der Sponsorvertrag wurde vor Ort auf der EXPO im Beisein von Landeshauptfrau Mikl-Leitner durch Claus Zeppelzauer (Geschäftsführer Haus der Digitalisierung) und Hirofumi Nishino, Senior Generall Manager of Corporate Global Solutions Division) sowie Michael Kalaus (Manager Sales) unterzeichnet. Die Idee zur Kooperation entstand nach einem Besuch von Michael Kalaus im Haus der Digitalisierung. Er zeigte sich beeindruckt von Architektur und Leistungsangebot des niederösterreichischen Leuchtturmprojektes in Tulln. Kyocera, einer der weltweit führenden Anbieter von Lösungen und Dienstleistungen im Bereich Dokumentenmanagement, wird z. a. für das zweitägige Jahresmeeting die Räumlichkeiten in Tulln verwenden.

Ein „Memorandum of Understanding“ zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit wurde zwischen der niederösterreichischen Firma Hydrosolid und dem japanischen Unternehmen Sumida im Bereich Wasserstoff unterzeichnet. Im Beisein der Landeshauptfrau fixierten Lukas Renz, CEO von Hydrosolid sowie Mike Kojima (Executive Vice President Sumida Corporation) und Ken Terao (Head of New Business Development Sumida Corporation) die Zusammenarbeit im Bereich des zukunftsträchtigen Themas Wasserstoff-Speicherung.

Gouverneur Nagaski der Präfektur Yamanashi & Landeshauptfrau Mikl-Leitner
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Arbeitsübereinkommen zwischen Niederösterreich und der Präfektur Yamanashi

Der Austausch zwischen Japan und Niederösterreich ist insbesondere in den Bereich Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Kultur wichtig. Ein Arbeitsübereinkommen zwischen Niederösterreich und der japanischen Präfektur Yamanashi war ein bedeutender Meilenstein der Japanreise, der eine engere Zusammenarbeit im Bereich Kultur und den wichtigsten Zukunftsbereichen wie Digitalisierung, KI und Wasserstoff vorsieht.

zum Übereinkommen
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit der Gouverneurin von Tokio, Yuriko Koike
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Arbeitsgespräch mit der Gouverneurin von Tokio

Die Millionenmetropole Tokio war eine weitere Station der niederösterreichischen
Wirtschaftsdelegation. Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner traf dabei mit der Gouverneurin von Tokio, Yuriko
Koike, zu einem Arbeitsgespräch zusammen.

Man habe sich u. a. über zentrale Themen wie Künstliche Intelligenz, Mobilität und
Klimawandel ausgetauscht, informierte die Landeshauptfrau nach dem Gespräch mit
der Gouverneurin. Darüber hinaus sei auch das Thema Kultur im Zentrum gestanden:
„Auf großes Interesse ist hier vor allem unsere Kaisersammlung gestoßen, die wir
auch hier in Japan präsentieren wollen.“

 

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Yasuhiro Tsukamoto (Präsident der Kyoto Prefectural University)
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Im Anschluss an das Arbeitsgespräch mit der Gouverneurin fand die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen der Kyoto Prefectural University (KPU) und der BOKU Tulln statt. Ziel der Vereinbarung ist die Förderung des Wissenschaftsaustausches zwischen Niederösterreich und Japan durch die Etablierung von Auslands-Forschungsstipendien für PhD-Studierende. Vergeben werden vier halbjährliche Stipendien, zwei von der KPU an die BOKU und zwei von der BOKU an die KPU. Die Vergabe der Stipendien ist bereits ab dem Wintersemester 2025 geplant. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung durch die Landeshauptfrau sowie durch Yasuhiro Tsukamoto (Präsident der Kyoto Prefectural University) und BOKU-Rektorin Eva Schulev-Steindl, anwesend war auch die erste Stipendiatin Mii Nakayama. „Wir freuen uns sehr über diese großartige Partnerschaft“, hielt die Landeshauptfrau nach der Unterzeichnung fest. Die BOKU Tulln war durch Thomas Rosenau vertreten. Das Stipendium sei eine einzigartige Gelegenheit für junge Wissenschaftler, betonte er.

Zahlreiche Gratulantinnen und Gratulanten, allen voran die Orchestermitglieder, für Yutaka Sado.
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Verleihung „Großes Goldenes Ehrenzeichen“

Direkt vor Ort in Tokio, und zwar im Anschluss an ein fulminantes Konzert der sich gerade auf Japan-Tournee befindlichen Tonkünstler Niederösterreich, nahm Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Verleihung des „Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“ an den Chefdirigenten der Tonkünstler, Yutaka Sado, vor.

Die Landeshauptfrau erinnerte in ihrer Ansprache auch an die EXPO, wo der österreichische Pavillon auch durch das Kulturland Niederösterreich, und hier vor
allem durch Grafenegg und die Tonkünstler, geprägt sei. „Heute sagen wir ein großes Dankeschön für alles, was Yutaka Sado für Grafenegg, für die Tonkünstler und für Niederösterreich geleistet hat.“ Sado, der mit den größten Orchestern der Welt gearbeitet habe, sei „hier in Japan ein Star“, und für Niederösterreich „ein Botschafter in die Welt.“

Von links nach rechts: Der Leiter der Landessammlungen Niederösterreich Armin Laussegger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Leiter der Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht des Amtes der NÖ Landesregierung, Hermann Dikowitsch.
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Kaiserhaussammlung in Japan

Im Cafe Landtmann – allerdings nicht in Wien, sondern in jenem in Tokio – wurde am Samstag die Wanderausstellung aus den Beständen der niederösterreichischen Kaiserhaussammlung präsentiert, die in Japan ab Ende 2027 an mehreren Standorten zu sehen sein soll. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Leiter der Landessammlungen Niederösterreich, Armin Laussegger, stellten das außergewöhnliche Vorhaben den japanischen Journalisten vor.

Mit der Wanderausstellung zur Kaiserhaussammlung wolle man die Japanerinnen und Japaner „in unsere Geschichte eintauchen lassen“, betonte sie. „Damit wollen wir auch „die Erfolgsgeschichte, die zwischen Japan und Niederösterreich besteht, weiterschreiben“, so die Landeshauptfrau.