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Gruppenfoto mit Teilnehmenden der Wirtschaftsdelegation
Landeshauptfrau Mikl-Leitner reiste gemeinsam mit NÖ-Wirtschaftsdelegation in die Ukraine
Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter führender Industrie- und Infrastrukturunternehmen nahmen auf Einladung der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ) an einer mehrtägigen Wirtschaftsmission in die Ukraine unter der Leitung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und IV-NÖ-Präsident Kari Ochsner teil. Ziel der Reise war, neue Partnerschaften anzustoßen, konkrete Projekte für den Wiederaufbau zu vertiefen und ein starkes Signal der wirtschaftlichen Solidarität mit der Ukraine zu setzen. Die Organisation der Reise fand in enger Zusammenarbeit mit der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und dem AußenwirtschaftsCenter Kyjiw statt.
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ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender Jochen Danninger, Wirtschaftsdelegierter Georg Weingartner, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Kyjiws Bürgermeister Vitali Klitschko, Industriellenvereinigung NÖ Präsident Kari Ochsner, IV NÖ Geschäftsführerin Michaela Roither, Wirtschaftskammer Österreich Vizepräsident Philipp Gady, WKNÖ Vizepräsident Christian Moser und Industriellenvereinigung Österreich Vize-Generalsekretär (v.l.n.r.)

Humanitäre Hilfe und Wiederaufbau

Bei der Delegationsreise handelt es sich laut Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner um „eine Wirtschaftsmission, von der beide Seiten profitieren sollen. Wir wollen unseren Betrieben, die gerade gegen eine hartnäckige Rezession kämpfen, den Weg zu neuen Aufträgen ebnen und die Ukraine beim Wiederaufbau unterstützen. Uns ist wichtig zu betonen: Wir verstehen uns als Freunde und Partner der Ukraine.“ Die Landeshauptfrau sagte weiters, dass wir „nicht nur humanitär, sondern auch beim Aufbau der Wirtschaft helfen wollen. Es gibt großen Bedarf unter anderem in der Verkehrsinfrastruktur, Bahninfrastruktur, im Wohnbau, bei erneuerbarer Energie und der Abfallwirtschaft. Niederösterreich als größtes Bundesland Österreichs hat in all diesen Bereichen große Erfahrung und Know-how.“ Durch die Delegationsreise wolle man Türöffner für die heimische Wirtschaft sein.

Niederösterreichs Wirtschaft  in der Ukraine aktiv vertreten

Niederösterreichs Unternehmen sind seit Jahren eng mit der Ukraine verbunden – und das bleibt auch in Krisenzeiten so. Vor Kriegsbeginn war Österreich mit 1,77 Milliarden USD der sechstgrößte ausländische Investor, mehr als 1.000 heimische Firmen sind in der Ukraine aktiv, davon 200 mit eigenen Niederlassungen. Besonders stark vertreten sind Betriebe in der Papier- und Verpackungsindustrie, der Bauwirtschaft sowie im Finanz- und Versicherungssektor. Trotz der schwierigen Lage wächst der Handel weiter: 2023 stiegen die Exporte aus Niederösterreich in die Ukraine um 25,7 Prozent auf 68,5 Millionen Euro, während Importe aus der Ukraine auf fast 85 Millionen Euro kletterten.

Treffen auf höchster politischer Ebene

Die Delegation führte viele hochrangige politische Gespräche – unter anderem mit Ministerpräsident Denys Schmyhal, dem Bürgermeister von Kyjiw, Vitali Klitschko, Oblast Kyjiw-Gouverneur Mikola Kalaschnyk, mit der stellvertretenden Ministerin für Gemeinden und Territorien, Marina Denisyuk, mit dem außenpolitischen Berater von Präsident Selenskyj, Igor Zhovkva sowie Infrastrukturminister Dmytro Kuleba und Energieminister German Galushchenko.

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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und IV NÖ Präsident Kari Ochsner im Gespräch mit ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner beim Treffen mit Ministerpräsident Denys Schmyhal

Neben den hochrangigen politischen Treffen haben die niederösterreichischen Unternehmen zielgesetzt viele Unternehmen und Wirtschaftsvertreterinnen und Wirtschaftsvertreter in Kyjiw getroffen. Unter anderem gab es intensive Gespräche zwischen dem Flughafen Wien-Schwechat und Kyjiw, um nach Kriegsende rasch Direktverbindungen zwischen beiden Städten anzubieten. Weiters gab es ein Treffen mit Anna Zamazeewa, Head of State Agency on Energy Efficinece and Engery Savinf of Ukraine” (SAEE), bei dem es um die Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energie ging. Eine Abordnung aus dem Bahnbereich traf sich zu einem „Railroad“-Schwerpunkt mit der ukrainischen Staatsbahn.

Vereinbarungen für eine koordinierte zukünftige Zusammenarbeit
Memoranda of Understanding (MoU) zwischen österreichischen und ukrainischen Partnern unterzeichnet

Ein MoU zwischen IV-NÖ, Wirtschaftskammer NÖ und der „State Energy Efficiency Agency of Ukraine“ hat das Ziel einer Kooperation zu Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und grünen Technologien. Ein weiteres MoU zwischen dem Flughafen Wien und „Airport Association of Ukraine“ unterstreicht die Partnerschaft zum Wiederaufbau der ukrainischen Flughafeninfrastruktur. Weiters wurde ein MoU zwischen RAG Austria und EcoOptima zum Aufbau eines großangelegten Wasserstoffprojekts in der Westukraine („H2EU+Store“) unterzeichnet.


NÖ-Wirtschaft aktiver vertreten

Ochsner Wärmepumpen und SAAE haben sich zudem auf eine strategische Kooperation zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors und Aufbau eines Produktionsstandorts in der Ukraine geeinigt.


Partnerschaft mit Oblast Kyjiw vertieft

Auch die bereits bestehende Partnerschaft zwischen dem Land Niederösterreich und dem Oblast Kyjiw wurde erneuert und erweitert – etwa durch einen verstärkten Verwaltungsaustausch, neue Wirtschafts- und Bildungsdialoge sowie Kooperationen im Gesundheitsbereich. Zum Abkommen.

Hilfeleistungen vor Ort zugesagt

Darüber hinaus unterstützten zahlreiche Unternehmen und Institutionen mit konkreter Hilfe und Sachspenden, die vor Ort übergeben wurden – darunter Flughafenequipment (De-Icing-Anlagen, Transportfahrzeuge etc.) durch den Flughafen Wien, Stromaggregate der EVN, Wärmepumpen der Firma Ochsner, ein Postbus der ÖBB sowie Desinfektionssets, organisiert über Wien Energie.

Das Land Niederösterreich unterstützt zudem die Errichtung eines Shelters voraussichtlich im Oblast Kyjiw.